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Country (Rock´n´Roll) Picks (5):

„The Day, The Music Died“
Markus Jacob tor Weihen über Musik, für die er schwärmt


The Crickets And Their Buddies
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  (Sovereign Artists 1952)

Let´s go to Luckenbach, Texas…

…halt, stopp, falsch : Let´s go to Lubbock, Texas, muss es korrekt heissen, denn dort wurde er geboren, als Charles Hardin Holley, einer meiner ewigen Favoriten : Buddy Holly!

Seitdem ich denken kann (also seit 2 Monaten bla bla bla) schwärme ich für Buddy Holly und seine Art von Rock´n´Roll! Hörbare Freude an der Musik, mitreissende Akkorde, karge aber ausreichende Begleitung, das zeichnet seine Musik aus. Schon in sehr frühen Jahren begann er damit, Musik zu machen, und der erste Song, den er 1949 aufnahm, war „My Two-Timin´ Woman“ und stammte von Hank Snow. Bereits 1955 agierte Buddy Holly als Opening Act für Elvis in Lubbock und wenige Monate später stand er mit Marty Robbins gemeinsam auf der Bühne.

Ich behaupte mal ganz frech, so gut wie alles von ihm auf Vinyl zu besitzen, und natürlich sind es nicht die „gängigen“ Song´s von ihm, für die ich schwärme... Seine ersten Aufnahmen für Decca im Januar 1956 liefen noch unter dem Namen „Buddy and the Two Tones“ und bereits im April des gleichen Jahres (nach der Veröffentlichung von „Blue Days, Black Nights“) stand im Billboard, dass wenn das Publikum neben Elvis und Carl Perkins noch jemanden akzeptieren würde, wäre Holly der richtige Mann...

Juli 1956 - der erste Meilenstein seiner jungen Karriere und die Aufnahmen von drei meiner Lieblingssongs: „I´m changing all those Changes“ (völlig zeitlos), „Rocking aroung the Ollie Vee“ (wirklicher Rock´n´Roll) und die noch nicht endgültige Hitversion von „That´ll be the Day“. Im Januar des folgenden Jahres geht Buddy Holly bereits mit Grössen wie George Jones und Wanda Jackson auf Tournee. 8 Wochen später wird die Hitversion von „That´ll be the Day“ aufgenommen, und für die Veröffentlichung muss aus rechtlichen Gründen ein neuer Bandname gefunden werden, und nach kurzer Suche in einem Buch über Insekten stand der Name fest: The Crickets!

Es folgt Hit (Maybe Baby) auf Hit (Looking for Someone to love) und der 01. Juli 1957 gehört dick angekreuzt in der Musikgeschichte, denn an dem Tage entstanden Klassiker wie „Peggy Sue“, „Oh Boy” und “Listen to me“ in Clovis, und im gleichen Monat wurde die 50.000ste Schallplatte von „Peggy Sue“ verkauft ... So ging es weiter, Erfolg auf Erfolg, eine Tournee nach der anderen (mit Chuck Berry, The Everly Brothers, Paul Anka etc.) und mittlerweile war auch ganz Europa verrückt nach ihm! Die Welt liegt ihm zu Füssen, es geht von Honululu nach Hawaii (mit Jerry Lee Lewis) und auch die Liebe kommt nicht zu kurz: Am 15. August 1958 heiratet Buddy Holly seine Maria Elena Santiago in Lubbock, untermalt wird die Trauung vom Holly-Hit “Now we´re One”.

Das Jahr 1959 startet mit der Veröffentlichung von „It doesn´t matter anymore“ und mit der „Winter Dance Party“-Tournee durch´s ganze Land. Begleitet wurde Buddy Holly von dem Gitarristen Waylon Jennings am Bass, und an der Tour nahmen auch Ritchie Valens (La Bamba) und Big Bopper (Chantilly Lace) teil. Am 02.Februar des Jahres 1959 traten sie im Surf Ballroom in Clear Lake, Iowa, auf und kurz nach Ende der Show startete Buddy Holly (ohne Waylon, der im Bus mitfuhr) mit J.P.Richardson (Big Boper) und Ritchie Valens in einem kleinen Propellerflugzeug zum nächsten Auftritt und dies war der Tag, der seitdem einen Namen trägt : „The Day, the Music died“

Im Alter von nur 22 Jahren verstarb Charles Hardin Holley und hinterliess als Buddy Holly unzählige Meisterwerke der Musik! Der Nachwelt blieben - ausser seiner unvergessenen Hits - The Crickets: Joe B. Mouldin, J.J.Allison (der übrigens Peggy Sue geehelicht hatte) und Sonny Curtis. Und eben diese Herren formierten das Who is Who um sich (und das nicht zum ersten Mal) und nahmen in diesem Jahr das Album „The Crickets and their Buddies“ auf.

Namen wie Eric Clapton, Rodney Crowell, Nanci Griffith, Vince Neil und John Prine (um nur einige zu nennen) zollen einem der ganz Grossen Tribut und sangen seine Hits, begleitet von den Original Chrickets. Albert Lee untermalt übrigens fast jeden Song des Albums an der Lead-Guitar... Die Versuche von Rodney Crowell (That´ll be the Day) und Phil Everly mit Sohn Jason (Rave on) würde ich nicht unbedingt als gelungen bezeichnen, wobei bei Letzterem das Piano hervorzuheben wäre. „Mister Slowhand“ Eric Clapton macht natürlich mit „Someone,Someone“ nichts falsch, hatte auch niemand mit gerechnet....ein Garant für anspruchsvolle Instrumentierung. Erfrischend, da neu : „The real Buddy Holly Story“ solo von den Chrickets.

Wow!! J.D. Souther mit „Heartbeat“, von Holly schon grandios dargebracht, steht er dem in nichts nach, ganz toll seine Rhythm-Acoustik-Begleitung....schön. Wobei ich das „Zirpen“ von Holly bei Everyday..hay..hay vermisse. Swingig geht es weiter...“Heartbeat“ verlockt dazu, die Angetraute vom Sofa zu holen..... Nanci Griffith sei Dank, toll gemacht und auch Bobby Vee als Harmony Vocal gefällt....und das Zirpen fehlt schon wieder. Jetzt wird´s laut....Bobby Vee mit seiner akkustischen Version von „Blue Days, Black Nights“. Diesmal wirkt Nanci Griffith im Hintergrund und die Crickets begleiten ihn auf hörbar ca. 3 Akkustischen...klasse! „Learning the Game“…ich werd immer wieder zurückgeworfen in meine Zeit, als ich Buddy Holly “kennnengelernt“ habe....wundervoller Anfang mit Piano Solo von Albert Lee (!) und dazu passend dann sein angenehmer Gesang, weiterhin nur mit seinem Piano und einem Cello untermalt....perfekt. „Well allright“, Waylon in einer seiner vielen rockigen Rollen, cool, abgeklärt und absehbar. John Prine verleiht seiner „Oh Boy“ Fassung etwas Originales durch das Kratzen von altem Vinyl und beschränkt sich auch bei der Begleitung sehr auf auf die 57er Aufnahme. Und übrigens hat er seine Plattenfirma auch „Oh Boy“ genannt....eine späte Verbeugung vor dem Hornbrillenträger. Es folgen Vince Neil und Johnny Rivers mit mehr oder weniger gelungenen Duplikaten und alles in allem ist es ein Album, dessen Kauf sich gelohnt hat!

Aber rausholen werd ich trotzdem demnächst die Originale, mit Buddy´s Zirp Zirp....J !


The Crickets And Their Buddies:
That'll Be The Day - (with Rodney Crowell) - Rave On - Not Fade Away - (with Tonio K.) - Someone, Someone - (with Eric Clapton) - The Real Buddy Holly Story - Every Day - (with J.D. Souther) - Love You More Than I Can Say - Heartbeat - (with Nanci Griffith) - Blue Days, Black Nights - (with Bobby Vee) - Learning The Game - (with Albert Lee) - Well...All Right - (with Waylon Jennings) - Think It Over - (with Graham Nash) - Oh Boy! - (with John Prine) - I Fought The Law - (with Vince Neil) - Love's Made A Fool Of You - (with Johnny Rivers)
(01.Oktober 2004)