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COUNTRY MUSIC FAN FAIR
vom 5.6. - 8.6. 2003 in Nashville , Tennessee
Eine persönliche Nachbetrachtung von Mike Pella

Nach 2000 und 2001 war dies die dritte Fan Fair, die ich besuchte. In den letzten drei Jahren hat sich da so einiges geändert, dazu aber später. Wenn ich bei den vorhergehenden Besuchen etwas gelernt habe, dann war das folgendes: Versuch bloß nicht, alles mitzukriegen, alle Veran-staltungen zu besuchen. Das geht nicht! Ich hab mich also dieses Mal nur auf das beschränkt, was mich wirklich interessiert, und das war auch schon genug. Der folgende Bericht gibt also nur das wieder, was ich erlebt und gesehen habe und kann also niemals einen vollständigen Eindruck der Fan Fair verschaffen.

Adelpia Coliseum, Schauplatz der abendlichen Konzerte, Fan Fair 2003


Di.3.6.:
Eigentlich nicht zur eigentlichen Fan Fair gehörend, aber schon eine lange Tradition hat das FunFest der IFCO (International Fan Club Organisation). Im Ryman Auditorium wuden mir für 38$ in über 3 Stunden 15 Acts geboten , einer besser als der andere. Dean Miller (Roger´s Sohn), Lila McCann, The Wilkinsons, Steve Azar, John Berry, Andy Griggs + Earl Scruggs sowie Newcomer Jennifer Hanson, Jimmy Wayne, Miranda Lambert und der Nashville Star Sieger Buddy Jewell (vergleichbar mit Deutschland´s Superstar, aber niveauvoller) gehörten zu den Höhepunkten, bevor ein umjubelter Keith Urban die Show beendete. Angenehm im Ryman war auch die Möglichkeit zur Bühne zu gehen und "Close-Up" Fotos der Stars zu schiessen. Danach noch ´ne Stunde in Tootsie´s Orchid Lounge den Tag ausklingen lassen.

Riverfront Stages, Fan Fair 2003

Mi.4.6.: Heute sollte eigentlich der Besuch der CMT 100 Greatest Country Songs Show im Gaylord Center anstehen, doch 75$ für 12 angekündigte Songs waren mir echt zu teuer. Gerne hätte ich zwar George Jones gesehen, aber der Urlaub war noch lang. So ging´s in diverse Platten- und Buchläden (vorzugsweise Second-Hand) und die 75 $ waren auch so bald flöten.

Do.5.6.: Mit einem Paukenschlag sollte es diesmal losgehen . Kein geringerer als Kenny Chesney eröffnete den Reigen morgens Fan Fair 2003: Kenny Chesney, Riverfrontum 10 bei herrlichem Wetter am Ufer des Cumberland Rivers . Zu diesem Zeitpunkt für viele überraschend , da sein Auftritt nicht angekündigt war. Da Kenny jedoch am Freitag Abend ein Konzert in Knoxville geben würde, hatte man seinen Gig kurzerhand auf diesen Termin verschoben . Sehr zur Freude der zahlreichen Fans. In knapp 40 Minuten spulte Kenny ein Superprogramm ab mit allen seinen Hits. Dicht drängten sich die Massen , insbesondere die kreischenden Mädels vor der Bühne. Nach diesem Hammerauftritt hatten es die nachfolgenden Künstler nicht leicht , die Stimmung oben zu halten . Bis zum Mittag gaben sich noch Rhett Akins, Chad Brock, Daryle Singletary, der sehr gut ankam, sowie Oldtimer John Conlee (mit rosa Sonnenbrille seinen Hit "Rose Colored Glasses" singend) die Ehre. Schließlich gab es mit Sherrié Austin auch noch was für´s Auge , und die Photoline war voller Cowboys und Rednecks mit glänzenden Augen . Die legendären  Fan Fair 2003: Ken Mellons & Sideman in Action, Riverfront StagesOak Ridge Boys sowie Lee Greenwood mit seiner Hymne "God bless the USA" brachten die Leute auf ihre Füße . Für mich war dann erst mal Mittagspause und erst gegen 14.00 widmete ich mich wieder dem Geschehen auf den Riverfront Stages. Suzy Bogguss, Kevin Sharp, Newcomer Dierks Bentley, von dem man sicher noch viel hören wird , Jeff Carson und T.G. Sheppard wechselten sich auf den zwei Bühnen ab, nur durch die Moderation von Spassvogel T.Bubba Bechtol unterbrochen . Den Höhepunkt dieser Show stellte der "Jukebox Junkie" Ken Mellons . Bei brütender Hitze irrte er wie ein Derwisch über die Bühne und wagte gar einen Ausflug ins Publikum. Die Massen tobten . Der eigentliche Star war jedoch Ken´s 3-jähriger Sohn , der mit Cowboyhut und Holzgitarre bewaffnet seinem Dad nFan Fair 2003: Die Bellamy Brothers, Riverfront Stagesacheiferte und diesen das ein oder andere Male beinahe zum Straucheln brachte , da er mal hier mal dort auftauchte und über die Bühne flitzte. Halt ganz der Alte . Nach all dieser Hektik tat die sanfte Stimme der neuen Bluegrassqueen Rhonda Vincent richtig gut. Rhonda ist zur Zeit voll am Kommen , und die Promotion die für ihr Album "One Step Ahead" gemacht wird ist für Bluegrassverhältnisse phänomenal. Mit dem Shuttle ging´s gegen Abend flott rüber zum ca. 1 Meile entfernten Coliseum. Das riesige Football-Stadion sollte Schauplatz der abendlichen Shows sein. Nach einem reichlich patriotischen Auftakt mit Hymne und erneut Lee Greenwood, gaben sich die Superstars die Klinke in die Hand. Darryl Worley (Have You Forgotten) , Sawyer Brown , die live total abräumen konnte, Steve Azar, Joe Nichols , Jessica Andrews , die mit ihrem Boyfriend Newcomer Marcel auftrat, Mark Wills sowie Countrylady Terri Clark aus Kanada begeisterten das Volk . Schließlich betrat Everybody´s Darling Vince Gill die Bühne und bescherte dem Abend einen würdigen Abschluß. Das allabendliche Feuerwerk begleitete die Massen auf ihrem Weg zu den Autos , den bereitstehenden Shuttles oder auf dem Weg nach Downtown , wo die Party in unzähligen Clubs und Saloons bis zum Morgengrauen weiterging.

Fr.6.6.: Diesen Tag hatte ich mir vorgenommen , mal das Convention Center zu besuchen . In der dortigen Exhibit Hall hatten Fan Fair 2003 in Nashville: Billy Yates, Riverfront Stagesunzählige FanClubs Stände ihrer Lieblinge aufgebaut, an denen diese dann und wann mal auftauchten undAutogramme gaben und ein Schwätzchen mit ihren Fans hielten. Ich bin nicht sooo der Autogrammjäger, dass ich mich, wie hunderte Amis stundenlang in eine Schlange stelle, um beispielsweise von Billy Ray Cyrus den begehrten Schriftzug zu ergattern , aber es ist bewundernswert mit welcher Geduld insbesondere junge Mädchen den halben Tag anstehen ohne zu murren . Ich schlenderte also ziellos durch die Messehalle und stellte mich nur da an, wo es anscheinend schnell gehen würde (bis 20 Min. waren akzeptabel für mich). So kam ich zu Autogrammen und Fotos von Billy Yates, Mila Mason, Ken Mellons , Royal Wade Kimes , Lane Brody , sowie einigen Newcomern wie zum Beispiel Jill King , deren Debutalbum "Jillbilly" Fan Fair 2003 in Nashville: Newcomer Jill King, Riverfront Stagessicher noch für Furore sorgen wird. Überhaupt gehe ich gerne zu Newcomern , man weiß nie wie sich ihre Karriere mal entwickeln wird . Bei großen Stars wie z.B. Alabama, Billy Ray, Lila McCann, Montgomery Gentry etc. beschränkte ich mich auf´s fotografieren aus der Ferne. Am frühen Nachmittag jedoch stand auch ich in einer etwas längeren Schlange. In der nahen Hall of Fame gab sich die über 80-jährige Legende Eddy Arnold die Ehre . Sein Autogramm hätte ich schon gerne gehabt. Also ca. 1 Stunde angestanden , bis der alte Herr - ich war kurz vorm Ziel - meinte, er sei müde und wolle gehen . Der soll sich mal lieber ein Beispiel an Little Jimmy Dickens nehmen , der auch über 80 noch mehrmals die Woche über die Opry-Bühne fegt . So wollte ich also nach dieser verschenkten Stunde (was kostet die eigentlich im Urlaub ? Besser nicht ausrechnen ) noch rüber zur Riverfront, um mir Hal Ketchum und den Texaner Sonny Burgess , der mir vor 2 Jahren sehr gut gefiel , anzuschauen . Doch draußen schüttete es wie aus Eimern . Und wenn´s in Nashville regnet , dann regnet´s wirklich . Glücklich, wer da noch Luft zum Atmen zwischen den Tropfen findet. Also warten. Fan Fair 2003 in Nashville: Daryle Singletary, Riverfront StagesNoch ´ne Stunde (was kostet die eig...), und ´ne Halbe. Doch keine Aussicht auf Besserung . Und das abendliche Konzert stand an. Schon vor 2 Jahren war ich in Nashville einmal so naß geworden, als hätte man mich in den Cumberland geworfen . Da hatte ich echt keinen Bock drauf , so beschloß ich schweren , wirklich schweren Herzens die Coliseum Show sausen zu lassen , was immerhin hieß : Verzicht auf Brad Paisley, Diamond Rio , Sara Evans , Lonestar , Brooks + Dunn , Martina McBride und , schnief , Alan Jackson . Ich weiß , das ist hart , aber der Regen war auch hart. Die Alternative (gibt´s zum Glück in Nashville immer) hieß Grand Ole Opry. Das Opry Haus war bis auf den letzten Platz gefüllt, ich war also nicht der einzige wasserscheue Geselle.  Porter Wagoner , John Conlee, Jimmy Dickens , Billy Walker , Jimmy C. Newman , Roy Clark , Charlie Louvin , Jim Ed Brown , Bill Anderson , Connie Smith , Charley Pride, die Osborne Bros.,Jean Shepard und Jan Howard repräsentierten die alte Garde (hör ich manchmal wirklich gerne) , während Mark Wills , Andy Griggs, BR549 und der umjubelte Vince Gill für das moderne Country standen. Die 3 Stunden vergingen wie im Fluge und hinterher gab´s draußen noch auf lau BR549, bis mich der erneut einsetzende Regen endgültig heimwärts trieb.

Fan Fair 2003 in Nashville: Newcomer und "Nashville Star"-Sieger Buddy JewellSa.7.6.: Morgens ging der erste besorgte Blick gen Himmel . Naja ?! Also erstmal im nahen Wal-Mart für 3$ ´nen Schirm besorgt . Fortan sollte es nicht mehr regnen (auch hier scheint das beste Mittel gegen Regen der Kauf eines Schirms zu sein , dann regnet´s garantiert nicht mehr ). Um 10.00 Uhr ging´s am River wieder los mit Rushlow (ehem.Little Texas) , dem sehr guten Billy Yates , dessen neues Album "Country" ich nur jedem besten Gewissens ans Herz legen möchte , der neuen "Mississippi Queen" Jill King , Jeannie Kendall (bekannt aus ihrer früheren Zeit mit ihrem Vater - "heaven´s just a sin away", "thank god for the radio" etc.), und der Country-Rock Band Wild Horses , die sich den Zorn des Publikums zuzogen, als sie während eines ruhigen Stückes von J.Kendall auf der Nebenbühne hemmungslos ihr Schlagzeug checkten.Das zeugt von wenig Respekt dem Mitkünstler gegenüber und so wurde ihr schwacher , eh zu rockiger Beitrag , zu Recht mit vereinzelten Pfiffen und Buhrufen bedacht.

Am Nachmittag dann noch die wiederaufgetauchte Kanadierin Michelle Wright, an der die Jahre Fan Fair 2003 in Nashville: die Kanadierin Michelle Wright, Riverfront Stagesanscheinend spurlos vorübergegangen sind, Daron Norwood und  die trotz dreier Kinder immer noch höchst attraktive Chalee Tennison , die Newcomer Little Big Town, Shelley Laine und Colt Prather erlebt , bevor dann der Bruder des viel zu früh verstorbenen Lefty Frizzell, David Frizzell die Show beendete . Ein begnadeter Sänger , der mit seiner echten authentischen Countrymusic viel zu wenig Beachtung findet, denke ich. Gegen Abend noch mal schnell rübergehuscht zum Great Escape Outlet am oberen Broadway, der nur Freitags und Samstags geöffnet hat . Hier gibt´s sie noch, die CD-Schnäppchen ab 49 cents. Habe dort 17 CD´s für 19,99 erstanden, wo gibt es das sonst noch? Abends drüben im Coliseum fehlten die gaaanz großen Namen , die lieber samstags irgendwo auf Tour sind und eigene Gigs haben . Nichts desto Trotz sorgten Tammy Cochran (wunderschöne Stimme , zu Tränen rührende Ballade" Angels in Waiting" - harte Kerle wischten sich verstohlen über die Augen), Brad Martin , Clint Daniels , der schon erwähnte Upcoming-Star Buddy Jewell (Everybody needs a Buddy), Patty Loveless + Rodney Crowell (Klasse), Marty Stuart und schließlich Montgomery Gentry mit ihrer extravaganten Bühnenshow , für eine Superstimmung im weiten Rund.

Blick in den Ernest Tubb Record Shop am Broadway in Nashville, Tennessee

So.8.6.: Heute war endlich mal wieder etwas Ausschlafen angesagt , denn es ging erst um 11.00 Uhr los .Down by the River gaben sich lebende Legenden derCountrymusic die Ehre. Bill Anderson , Stonewall Jackson , Fan Fair 2003 in Nashville: Bill Anderson, Riverfront StagesJean Shepard, Ferlin Husky , sowie die sagenhafte Kitty Wells mit ihrem Ehemann Johnny Wright waren angekündigt. Was da auf der Bühne stand hat die Country-Geschichte mitgeschrieben , mitrgeprägt. Schön , dass gerade heute die Riverfront Fan Fair 2003 in Nashville: Kitty Wells und Johnny Wright, Riverfront Stagesso gut gefüllt war wie nie zuvor . Schön , dass die alte Garde doch noch zieht . Und wie. Kitty und Johnny , beide jenseits der 80 versetzten die Massen in Entzücken . Johnny kam mit Gehwagen rein , aber er machte im Sitzen manch jungem Spund noch was vor in Sachen Entertainment. Viel zu schnell gingen die 90 Min. rum . Doch es kamen ja noch Linda Davis, Lane Brody , der Australier Lee Kernaghan , sowie Johnny Lee und die kräftig gefeierte Tanya Tucker . Etwas runder um die Hüften geworden, ein paar Falten mehr , aber nach wie vor ein powervoller Wirbelwind, spulte Tanya ein Repertoire all ihrer großen Hits runter . Das Volk tobte. Die diesjährigen Riverfront-Shows sollten dann am Spätnachmittag ausklingen mit einer energiegeladenen Live-Darbietung von Confederate Railroad ("Trashy Women" kam wie immer sehr gut an) und den Fan Fair 2003 in Nashville: Tanya Tucker, Riverfront Stagesleichten Summertime-Klängen der altbekannten und allseitsbeliebten Bellamy Brothers . Das hätte ruhig noch ein Weilchen so weiter gehen können. Im Coliseum eröffnete Neal McCoy die Show . Der Publikumsliebling verscherzte es sich allerdings mit mir , indem er meiner Meinung nach ein wenig zu viel Hip-Hop und ähnliche Elemente einsetzte und indem er die Dixie Chicks unter dem Jubel der Massen mächtig in den Dreck zog ("Get your ass to Iraq and hang out with Saddam" , oder "Send them to France" u.ä.).Das muß nicht sein , Sorry ! Da gefielen mir Chris Cagle , Keith Urban , Jennifer Hanson, Trick Pony mit der umwerfenden Heidi Newfield und Fan Fair 2003 in Nashville: Linda Davis, Riverfront StagesTrace Adkins schon besser. Billy Ray Cyrus kam wider Erwarten nicht so gut an wie gewohnt , da wurde schon mal mehr gekreischt , meine Damen. Nix gegen JoDee Messina , aber mitten im Set die Nationalhymne zu bringen muß auch nicht unbedingt sein . Überhaupt ging sogar mir als absolutem Amerika-Liebhaber manchmal der übertriebene Patriotismus ein wenig auf die Nerven . Wie oft ich in diesen Tagen "God bless the USA", "America the beautiful", "Star Spangled Banner" u.ä. gehört hab , ich weiß es nicht mehr . Kaum ein Act, der nicht dies oder ähnliches gebracht hätte . Mal muß doch gut sein , Folks. Und wer sich ausgerechnet für Wynonna als Schlußact ausgesprochen hat? Keiner weiß warum . Ich wollte ihr zwei Songs als Chance geben , doch was da kam hatte , ungeachtet ihrer tollen Stimme,  nichts im Entferntesten mit Country zu tun. So verließ ich mit tausenden anderen desorientierten Fans das Stadion schon vor Ende . Okay, später soll sie noch zwei alte Stücke gemeinsam mit Mutter Naomi gebracht haben , aber da war die Schmerzgrenze bereits überschritten. Was sollte das? Die restlichen Tage musste ich mich erholen. Shopping und relaxen am Old Hickory Lake , sowie ein Ausflug in den Great Smokie Mountains Nationalpark waren angesagt . Leider spielte auch hier das Wetter nicht immer so mit, aber egal.

Fan Fair 2003 in Nashville: BR549, Opry Plaza Party

Fazit:  Die Fan Fair war wie immer klasse ! Doch leider muß ich sagen, dass das Ganze mir langsam zu sehr auf´s Geldmachen Fan Fair 2003: Sherrié Austin, Riverfront Stagesherausläuft . Wo man 2000 , an den alten Fairgrounds noch für 90$ frei parken konnte, freien Eintritt in die Hall of Fame hatte , 2 üppige Mahlzeiten mit bei hatte, seine eigenen Getränke mit rein bringen durfte , so gibt es heute für 125$ Minimum nix dergleichen mehr . Parken fängt bei 10$/Tag an , falls man was findet . Hall of Fame 17$, Essen und Trinken : Mitgebrachtes wird gnadenlos konfisziert . Man ist auf deren Stände angewiesen . Fläschchen Wasser 3$ (gibt´s im Wal-Mart 15 Stück für) , Bier 7$ !!!, Minimini Hot Dog 3$ (ist das billigste, wird keiner von satt) bis rauf zum Catfish für 9$. Und dann nehmen sie einem von den Wasserflaschen noch "aus Sicherheitsgründen" den Schraubverschluß ab, damit man sich bloß nix aufheben kann. Hotels sind zur Fan Fair in Nashville unerschwinglich . Ich hatte mich ca. 30 Meilen außerhalb einquartiert. 178$/Woche im Ramada Inn, da gibt´s in Nashville manchmal nicht mal ´ne Nacht für , nur die Fahrerei nervte schon etwas. Nachteilig auch die Tatsache , dass man die Veranstaltung statt wie früher Montags bis Donnerstags, nun Donnerstags bis Sonntags stattfinden lässt, da am Wochenende die großen Stars lieber auf lukrativer Tour sind, anstatt für lau auf der Fan Fair aufzutreten (liegt aber auch meistens im Ermessen des jeweiligen Labels). Die Konzerte an der Riverfront waren durchwegs klasse. Man war nah dran , konnte sich ins Gras hauen , die Photo-Line war immer gut erreichbar, das hatte schon was. Wer allerdings, wie ich im Coliseum keinen der 250$ teuren "Gold-Circle"-Plätze ergattert hatte, war auf seinen Feldstecher oder die Jumbotron Bildschirme angewiesen , von Fotos machen ganz zu schweigen . Von mir aus könnten sie die Fan Fair nur noch am River abhalten. Wie schon erwähnt ist mir manch mal der übertriebene Patriotismus etwas sauer aufgestoßen, aber so sind sie halt, unsere Amis. Allerdings muß ich sagen, dass mir als Deutscher nie etwas Negatives widerfahren wäre, wenn ich auch ein wenig die altbekannte Herzlichkeit vermisst habe. Wo es früher ein erfreutes "Oh , really ! All the way from Germany , just for Fan Fair ?" o.ä. Freudesausbrüche gab, so kam heute als Echo meist nur emotionslose Kenntnisnahme und der Übergang zur Tagesordnung. Vielleicht hab ich´s mir auch nur eingebildet.

 Tammy Cochran auf der Bühne der Grand Ole Opry in Nashville    The Wilkinsons auf der Bühne der Grand Ole Opry         Little Jimmy Dickens auf der Bühne der Grand Ole Opry

Wie ich später erst erfuhr , denkt die CMA darüber nach, die Veranstaltung umzubenennen in Music Festival, und auch Acts aus anderen Richtungen, Pop, Rock, Soul etc. einzubauen. Das wird nach dem Umzug nach Downtown, der durchaus auch seine Vorteile hat (Kneipenszene, Shopping, etc.), der nächste Schritt sein, diese Veranstaltung zu zerstören. Die Fans laufen jetzt schon Sturm und nicht wenige wollen ihre bereits erstandenen Tickets für 2004 zurückgeben. Wollen wir hoffen , dass Chairman Ed Benson noch zur Vernunft kommt und den Fan nicht noch weiter aussperrt, als es schon geschehen ist , und dass die Fans die Macht haben, ihn davon abzuhalten. Ansonsten wäre das auch für mich die letzte Fan Fair gewesen. Ach ja, Fotos sind noch inner Mache und werden nachgereicht, falls was geworden.
Alle Fotos: Mike Pella