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Der Sound war einfach hervorragend:
Mark Knopfler in der Festhalle Frankfurt
Von Uli Sollweck
Mr.
„Dire Straits“ Mark Knopfler war in der Frankfurter Festhalle, die vollgepackt mit fast 9.500 Leuten an diesem Freitagabend von einer bombastischen Stimmung heimgesucht wurde. Es war schon ein Megaevent und jeder, aber auch jeder ist restlos begeistert nach Hause gegangen. Das Publikum, könnte man sagen, war ab 30 aufwärts und viele hatten – so wie wir – ihren jugendlichen oder erwachsenen Nachwuchs im Schlepptau.W
as als „Shargri La“ Tour angesagt wurde, entpuppte sich dann nach und nach als „Best-of“ Tour, was im Grunde genommen von jedermann insgeheim auch erwartet wurde, und so wurden wir mit einem knopflerischen Highlight nach dem anderen überrascht. Konzertbeginn war für 20 Uhr angesetzt, und da Mark auf eine Vorband verzichtet hatte, war es dann auch gerade mal kurz nach 20 Uhr, als der Meister ganz ohne große Ankündigung mit seinen 5 Spitzenklasse-Musikern die schlichte Bühne betrat.1979
habe ich Knopfler das erste mal auf der Loreley mit seiner damaligen 1977 gegründeten Band „Dire Straits“ erleben dürfen – blutjung...wie wir alle - und bin seit dieser Zeit Fan von diesem Mann, der die Rockmusik mit seinem unverkennbaren, vom Country geprägten Picking, bereichert hat und bereits jetzt schon zur lebenden Legende geworden ist. Bis zum heutigen Tag ist er seinem Stil treu geblieben und legt nach wie vor keinen Wert auf große Bühnenshows, viel technischen Aufwand und vor allem viel Gelaber. Nachdem er 1991 sein letztes Dire Straits-Album „On Every Street“ herausgebracht hatte, widmete er sich nunmehr seiner Solokarriere und ließ in seine bisher vier Soloalben mehr denn je seine Vorliebe für traditionellen Klänge der schottisch-irischen Volksmusik ebenso wie der amerikanischen Country-Musik freien Lauf.2
Stunden ging’s Schlag auf Schlag mit Vollpower und ohne Unterbrechung durch das sehr abwechslungsreiche Programm. Die Stimmung wurde durch eine ansprechende Lightshow unterstützt. Der Sound übrigens war einfach nur als hervorragend zu bezeichnen und man konnte mit Genuss den einzelnen Instrumenten lauschen und außerdem ohne Hörschaden später die Halle verlassen. Dass Mark Knopfler kein großartiger Entertainer ist, ist unlängst bekannt, und auch dieses Mal stellte der überaus sympathisch bescheidene Superstar lieber seine Musik in den Vordergrund.B
egrüßt wurden wir mit dem Song „Why Aye Man“ aus dem Soloalbum „The Ragpieker’s Dream“ einer Hommage an die englischen Gastarbeiter hier in Deutschland. Um die Stimmung anzuheizen ging’s gleich weiter mit der flotten Dire Straits Nummer „Walk of Life“ und „What It Is“ sowie „Sailing To Philadelphia“ aus dem gleichnamigen Soloalbum. Schon gleich sollte dann mein Wunsch mit dem immer wieder umwerfend schönen und gefühlvollen „Romeo and Juliet“ erfüllt werden, dieses Mal jedoch mit abgespecktem Intro. Aus der Träumerei wurde man gerissen mit dem Megaklassiker „Sultans of Swing“, was die Menge dann ohne Zweifel zum Schwingen brachte.W
as so ein richtiger Engländer ist, der verzichtet selbst während einer Konzertaufführung nicht auf seinen heißgeliebten Tee, so auch Herr Knopfler und so ließen sich Mark und sein Gitarrist Richard Bennett– zum Amusement der Fans - zu einem kurzen Teeplausch auf in der Mitte der Bühne platzierten Sitzgelegenheiten nieder und dies war dann auch die einzige kurze Unterbrechung in diesem perfekt inszenierten Konzert. Weil man ja gerade so bequem saß, dirigierte Mark den Rest der Truppe ebenfalls zu sich, und da waren sie dann, Glenn Worf am Akustikbass, seine beiden Dire Straits Kumpel aus alten Zeiten Danny Cummings (Drums) und Guy Fletcher (Keyboard). Jedoch hier mit Richard Bennett an der akustischen Gitarre und dem Keyboarder Matt Rollings am Akkordeon ging es nun weiter mit dem cajunangehauchten „Done With Bonaparte“ aus dem Soloalbum „Golden Heart“.D
ie Halle tobte nun und keiner war mehr auf seinem Platz, als Knopfler nach 2 Stunden mit den Jungs die Bühne verließ. Aber so schnell lässt man sich als Fan nicht abspeisen, und es wurde kräftig geklatscht, getrampelt, gepfiffen..........bis sie endlich wieder alle ihre Plätze einnahmen und wir Fans für das Krachmachen sogar mit drei Zugaben aller bester Güte - „Brothers In Arms“, „Money For Nothing“ und „So Far Away“ - belohnt wurden, bevor er uns dann letztendlich mit „Our Shangri La“ als vierte Zugabe zur Vernunft brachte und es endgültig Good Bye für uns alle hieß und die Bühnenbeleuchtung für immer erlosch.D
ies war nun mein sechstes Mark „Dire Straits“ Knopfler-Konzert und vielleicht sogar das allerbeste. Mark Knopfler wirkte in Topform wie in alten Zeiten , kein bisschen müde für seine 55 Jahren und über 25-jährigen Karriere, jedoch ausgereifter und entspannter denn je. Als phänomenal möchte ich diesen 2 ½ Stunden Event bezeichnen, und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen vielleicht schon im nächsten Jahr.