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Bluegrass & Country Music
Das 39. Pfingstfestival in Neusüdende

Das Programm:
Samstag, 29. Mai 2004

ab 11 Uhr:
Plattenbörse

ab 16 Uhr bis Mitternacht:
  Konzert mit
Billy Yates (USA)
The ChowDogs (USA)
Savannah (NL)


Sonntag, 30. Mai 2004

ab 12 Uhr:
Plattenbörse

ab 14 Uhr bis 19 Uhr:
Konzert mit

Valery Smith & Liberty Pike (USA)
The Thompson Bros. (USA)
Raymond McLain & Mike Stevens (USA)


Der Veranstaltungsort:
Gasthof "Lindenhof" in Rastede-Neusüdende bei Oldenburg

Die Künstler:

BILLY YATES      USA
Billy Yates' Erstlingswerk als Songwriter mit dem Titel I Don't Need Your Rockin' Chair sollte gleich ein Riesenhit für George Jones werden; aber dieser Ausgangserfolg war der Höhepunkt von Jahren harter Arbeit und magerer Zeiten, sowie einer kompromisslosen Hingabe an die Country Music.

Geboren in Doniphan, Missouri, wuchs Yates auf einer kleinen Farm fünf Meilen außerhalb einer 1.700 Seelen-Gemeinde nahe der Grenze zu Arkansas auf. Billy's Eltern stammten beide aus musikalischen Familien und bald stand auch er sonntag morgens bei den live übertragenen Radioshows für KDFN-AM in Doniphan vor dem Mikrofon. "Mein Vater spielte Gitarre und der Rest von uns sang während der 15-minütigen Show. Danach gingen wir zur Kirche", erinnert er sich. Sein ganzes Leben war "country" gewesen; ob es sich nun um die Country-Gospelmusik handelte oder die Realität seiner Kindheit. Die Plattensammlung seines Vaters war sein musikalischer Grundstock: Jim Reeves, Ernest Tubb, George Jones, Mac Wiseman, Buck Owens, Merle Haggard und die Louvin Brothers waren der Anfang; später kamen Künstler wie Emmylou Harris und Don Williams dazu.

Als Billy mit der High School fertig war, erhielt er unverhofft eine Chance, bei der Wappapello Opry, einer auf Familien zugeschnittenen Unterhaltungsshow in Wappapello, Missouri, vorzusingen. Er entschied sich für den Titel Crying My Heart Out Over You und wurde vom Fleck weg engagiert. Drei Jahre brachte er bei dieser Show zu, während denen er seine Fühler nach Nashville ausstreckte, dann aber nach West Plains, Missouri, ging und bei einem anderen Musiktheater anheuerte. Trotzdem entschied er sich noch für eine Ausbildung als Friseur. Auch sein Vater war ein "barber" und würde sich sicherlich freuen, wenn ihm der Sohn darin folgte. Gesagt, getan und nach der Ausbildung arbeitete er fünf Jahre lang als Friseur in seinem Heimatort und machte an den Wochenenden Musik.

1987 ging er dann doch nach Nashville und schaffte es nach einiger Zeit, als Songschreiber mit der Hori Pro Entertainment Group ins Geschäft zu kommen. Daraus ging der o.g. Hit für George Jones sowie ein weiterer Titel für das gleiche Album hervor: Walls Can Fall. Viel ist seit damals geschehen. Es entstanden weitere Songs für George Jones, darunter das für den Grammy nominierte Choices, sowie Titel für Ricochet, Ricky Van Shelton, Kenny Chesney, Sara Evans, Gary Allan u.a. Ein lukratives Beigeschäft für Billy fand sich auch im Schreiben und Singen von Werbespots, sog. "jingles". Seine Auftraggeber waren u.a. Chevy und Ford Trucks, Kellogg's, Heinz 57 und Pepsi Cola.

Trotz all diesem Erfolg wollte Billy Yates aber immer eigene Aufnahmen machen und er brachte auf dem Almo Sounds Label sein von Kritikern gelobtes Erstlingsalbum heraus. Später wechselte er zu Columbia Records, wo sich aber nur wenig für ihn tat. Inzwischen hat er sein eigenes Label M.O.D. Records. Billy ist inzwischen sein eigener Produzent und seine Musik ist ehrlich und ungekünstelt. Sein neuestes Werk heißt simpel und einfach COUNTRY.

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VALERIE SMITH & LIBERTY PIKE    USA
Mit Valerie Smith und ihrer Band Liberty Pike kommt nun eine der wichtigsten neuen Künstlerinnen der Bluegrass Music erneut nach Europa. Sie ist die erste, die so konsequent und erfolgreich den schwierigen Grat zwischen akustischer Country Musik und Bluegrass beschreitet. Ihre herrliche, mit einer extra Prise "Mountain Soul" gewürzte Stimme begeistert Fans und Kritiker und ist ein neues Juwel unter den wunderbaren Frauenstimmen des Genres. Im Gepäck: ihre neue CD No Summer Storm. Das essentielle Fachblatt Bluegrass Unlimited beschrieb Valerie Smith's Stimme als "... full of character and charisma ... enough magnetism to sell any song ... blessed with a dusky, soul-drenched quality". Das Magazin Country Standard Time brachte es auf den Punkt: "... eine der besten Sängerinnen der Country Musik heute" und Billboard's "one and only" Chet Flippo meinte zu ihrem Album "... undoubtly the most charming hybrid Country/ Bluegrass album this year". Ihre Interpretation des Gillian Welch Meisterwerks Red Clay Halo führte diverse Independent Country und Bluegrass Hitlisten an. Mittlerweile reihen sich die Auszeichnungen und Nominierungen wie auf einer langen Perlenkette.

Wie viele große Künstler in diesem Genre begann Valerie Smith sehr früh mit der Musik: Ihr Vater, selbst Musiker, führte sie schon fünfjährig zu den großen Stilisten der Country Musik - Kitty Wells, Emmylou Harris, The Carter Family, The Louvin Brothers, Loretta Lynn und natürlich Hank Williams. Dennoch besann sie sich erst einmal auf eine weitergehende Ausbildung an der Hochschule in Kansas City, wo sie ihren Abschluss in Jazz, Pop, Broadway und Oper schaffte. Natürlich widmete sie ihrer Liebe zur Country Musik weiterhin viel Zeit und gab ihrer Karriere die entscheidende Wende, als sie nach Nashville umzog. Es dauerte nicht lange und sie stand mit Legende Charlie Louvin auf der wichtigsten Bühne der Country Music in der Grand Ole Opry und sang mit Superstar Dolly Parton. Valerie Smith's erstes Album Patchwork Heart war gleich ein sensationeller Erfolg; ebenso wie ihr zweites Werk Turtle Wings, produziert von Alan O'Bryant. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, ist sie auch noch eine intensive und äußerst temperamentvolle Entertainerin geworden, die ihre Musik und das Feeling dafür dem Publikum charmant vermittelt.

Nach dem großen Erfolg ihrer ersten Europatournee wird sie nun erneut in die "alte Welt" zurückkehren. Mit dabei hat sie ihr brandneues Album und begleitet wird sie von ihrer erstklassig besetzten Band Liberty Pike. Highlight unter den Musikern ist die junge Geigerin und Sängerin Becky Buller. Ihr superbes Geigenspiel und die Gesangsduette mit Valerie sind ein absoluter Genuss. Dazu ist sie eine erfolgreiche Songwriterin und hat bereits eine erste CD veröffentlicht.

Valerie Smith (vocals, guitar, fiddle), Becky Buller (fiddle, vocals), John Wesley Lee (mandolin), Matt Wingate (guitar, mandolin, vocals), Jessica Lee (bass).

siehe auch Valerie Smith am 13. 5. 2004 in Bühl

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THE THOMPSON BROTHERS      USA
Harmonie ist nicht käuflich!
Man kann sich die besten Musiker der Welt in seine Band holen, trotz allem kann man nie die gesangliche Symbiose zweier Geschwister erreichen, die seit nunmehr fast 20 Jahren gemeinsam auf den Bühnen der Musikwelt stehen. Die beiden Brüder Andy und Matt Thompson stammen ursprünglich aus dem US-Bundesstaat Massachusetts an der Nordostküste der Vereinigten Staaten. Schon in frühester Jugend war Musik ihr einziger Lebenssinn. Während ihre Mitschüler, nach deren Berufswünschen gefragt, oftmals ratlos waren, wussten Andy und Matt schon im Teenageralter, wie viel Spaß es bereitet, mit Musik Geld zu verdienen. Diesen Enthusiasmus merkt man den beiden Vollblutmusikern, die mittlerweile seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Musikszene in Nashville sind, jederzeit an. Mit den Größten der Country Music haben sie schon musiziert, u.a. wären hier Willie Nelson, Alabama, Clint Black und Steve Earle zu nennen. Aber die beiden jungen Brüder sind vor allem Live Musiker, die ihr Publikum suchen und rund um den Erdball finden. Sei es auf Key West, dem südlichsten Zipfel der USA, oder im American Western Saloon in Berlin. Begeisterte Musikliebhaber sind fasziniert und voller Bewunderung für die aussergewöhnlichen musikalischen und gesanglichen Darbietungen des Brüder-Duos.
Während Andy eine unglaublich virtuose Akustik-Gitarre spielt und mit seiner unvergleichlich variablen und tollen Stimme dazu singt, schafft Bruder Matt nahezu Unmögliches. Er bedient mit den beiden (meist nackten) Füßen ein Tambourin und eine Fußtrommel, während er mit der linken Hand den Bass spielt und mit der Rechten gleichzeitig Percussion (Bongos, Becken, Woodshaker, Cowbells). Damit nicht genug, ist Matt ein fast ebenbürtiger Sangespartner für seinen Bruder und bringt durch die Mundharmonika noch eine weitere Musikfarbe in das unglaubliche Bühnenspektakel des einzigartigen Musikduos.

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THE CHOWDOGS     USA
Im Frühjahr 2003 unternahmen die vier alten musikalischen Weggefährten ihre erste Europa-Tournee durch verschiedene Länder des Alten Kontinents. Alle vier Musiker sind ehemalige Bandmitglieder von Greg Cahill's Special Consensus; spielten aber zu unterschiedlichen Zeiten in der damaligen Band. Jeder einzelne dieser vier Akteure hat in der Bluegrass- und Country-Szene einen bekannten und etablierten Namen. Banjospieler Greg Cahill aus Oak Lawn, IL., war seit 1975 Leader der Special Consensus und wirkte bei den letzten vier von insgesamt elf Alben für Pinecastle Records mit. Auch in der Grand Ole Opry ist er ein häufiger und gern gesehener Gast. Dallas Wayne aus Austin, TX., kann schon als Veteran unter den Countrysängern bezeichnet werden. Vier Jahre lang lebte er in Finnland, wo er Aufnahmen für das Texicalli Label machte. In den USA wurden seine Arbeiten auf High Tone veröffentlicht; außerdem ist er Songschreiber für Warner/ Chappell Music.
Fiddlespieler und Gitarrist Ollie O'Shea aus Nashville/TN ist seit über 20 Jahren in Tourbands unterwegs und auch Studiomusiker. Er arbeitete u.a. bereits mit Hank Williams III., Gary Allan, George Ducas, Jim Lauderdale. Auch als Akteur und musikalischer Direktor des Broadway-Musicals Pump Boys and Dinettes sowie als vielbeschäftigter Studiomusiker in Nashville hat er sich einen Namen gemacht. Slavek Hanzlik aus Prag war und ist seit vielen Jahren in Europa und den USA auf Tour und hat neben Künstlern wie Bill Keith oder Chris Jones auch viel mit seiner eigenen Band Groovy Lix International gearbeitet. Seine herausragenden Eigenkompositionen sowie sein superber Flatpicking-Stil auf der akustischen Gitarre stehen auch bei seinen Soloprojekten für Flying Fish und Sierra-Hollywood Records im Mittelpunkt.
Greg Cahill (banjo, vocals), Slavek Hanzlik (guitar, vocals), Dallas Wayne (bass, vocals), Ollie O'Shea (fiddle, vocals)
 

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SAVANNAH     NL

Die niederländische Band Savannah hat seit ihrem Entstehen im Jahr 1986 viel geschafft und zählt zu den populärsten Bands der Benelux-Staaten. Die fünf Musiker gehen perfekt aufeinander ein, was man sehen und hören kann, wenn Savannah das Publikum mit ihrer ursprünglichen Country Music begeistern. Sie sind vielseitig und stimmungsvoll!
In ihrer langen Karriere hatte Savannah viele Auftritte bei Festivals in ganz Europa. Sie sind auch ein gern gesehener Gast bei Radio und Fernsehen. Auch auf zahlreiche veröffentlichte Alben können sie zurückblicken. Mehrfache Auszeichnungen, darunter
fünfmal "Gruppe des Jahres" und für Bassist Joseph van Kollenburg "Entertainer des Jahres" 1999 sowie für Gitarrist Johnny Bernhard "Instrumentalist des Jahres" 2000 und 2001.
Savannah teilten die Bühne mit Künstlern wie Johnny Cash, Freddy Fender, Allen Frizzell, Buck Owens, The Bellamy Brothers, Wanda Jackson u.v.a.
Wilma Smulders (Tasteninstrumente, Gesang), Marcel Smulders (akustische Gitarrre, Gesang), Johnny Bernhard (Leadgitarre), Joseph van Kollenburg (Bass, Gesang), Karel Fransen (Schlagzeug, Gesang)
 

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RAYMOND McLAIN & MIKE STEVENS            USA
Stevens und McLain schaffen eine außergewöhnliche und neue Kombination von diversen musikalischen Stilen. Ihre Musik reflektiert ihren Hintergrund aus Bluegrass, Blues und Old Time Country Music, wobei sie mit großem Respekt für musikalische Traditionen manche Grenzen ausweiten. Mike Stevens stammt aus Sarnia, Ontario. In seiner Jugend inspirierten ihn Gruppen wie The Mississippi Sheiks oder Blues-Sänger wie Son House. Da Stevens' Heimat nur 60 Meilen von Detroit entfernt war, konnte er diese Musik ohne Probleme verfolgen. Inzwischen hat Mike viele Gastauftritte an der Grand Ole Opry absolviert und zu seinen Highlights zählen Auftritte bei Grand Ole Opry Live, einem landesweit ausgestrahlten Programm. Selbst Roy Acuff lobte einst seine dynamischen Vorstellungen mit den Worten, er hätte noch nie jemanden in solcher Weise Mundharmonika spielen gehört! Sein ganz eigener Stil und die Art seiner Show haben Mike Stevens eine treue Fangemeinde eingebracht.

Raymond McLain stammt aus den Bergen Kentuckys und wuchs natürlich mit Bluegrass und Country Music auf. Seine professionelle Musikerkarriere begann 1969, als seine Familie in Hazard, Kentucky, eine wöchentliche Fernsehshow bekam. Im Laufe der nächsten 20 Jahre trat die McLain Family Band als musikalische Gesandte des U.S. State Department in 62 Ländern sowie allen 50 Staaten der USA auf. Sie spielten in der Carnegie Hall, dem Metropolitan Museum, dem Kennedy Center, dem Lincoln Center, Chicagos Orchestra Hall und der Grand Ole Opry. Die Liste ihrer Fernsehauftritte ist endlos, von der NBC Today Show bis zum Johnny Cash Christmas Special und von den CBS Morning News bis zur Hee-Haw Show. Interessant ist ein Projekt, das Raymond McLain als Mitglied von Jim & Jesse's Virginia Boys zeigt. Neben all seiner Bühnenarbeit ist McLain noch Assistant Director of the Bluegrass, Old Time and Country Music Programm an der East Tennessee State University.

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Von einem der vielen Auftritte der McLain Family Band im Jahr 1972, deren Mitglied der damals 18jährige Raymond McLain war, berichtete Wolf-Rüdiger Sommer
in COUNTRY CORNER Nr. 33 im Dezember 1972:

MC L A I N  FAMILY  BAND
von Wolf-Rüdiger Sommer

Vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit, im Hamburger Amerika-Haus eine Bluegrass Band zu hören. Es war die McLain Family Band aus Berea, Kentucky. Nachdem sie in Italien am Festival der zwei Welten teilgenommen hatte, bereiste sie die Bundesrepublik und gastierte in verschiedenen Amerika-Häusern.

Die Band setzt sich aus dem Vater, Mr. Raymond McLain sr., Raymond McLain jr. (18), seinem Sohn, und den beiden Schwestern Alice (16) und Ruth McLain (14) zusammen. Raymond sr. spielt Gitarre, Raymond jr. sehr gut Banjo und manchmal Mandoline. Alice spielt Mandoline und Ruth, die jüngste, Baß. Alle singen, entweder Solo oder Harmonie-Gesang.

Das fast zweistündige Programm bestand aus 5 Teilen, beginnend mit Traditional Songs. Es folgten Regional Songs, worunter man auch einige Jimmie-Rodgers-Stücke fand, von der McLain Family im Bluegrass-Stil gespielt. Besonders hervorheben möchte ich hier auch noch Ruth, die den Song "Chickasaw County Chi.ld" solo sang und Raymond jr., der den "Orange Blossom Special" auf der Mandoline spielte. Es waren beachtliche Darbietungen. Vor der Pause hörte man noch drei Gospel-Songs, die alle von der Schwester Mr. McLain's geschrieben wurden.

Während der Pause standen die Mitglieder der Familie jedem, der Fragen hatte, Rede und Antwort. Nach der Pause wurde die Show mit "McLain-Family-Favorites" fortgesetzt und endete mit einigen early Bluegrass Songs, jedoch jeweils mit einigen erläuternden Angaben. Ich hatte anschließend noch Gelegenheit, mich ausführlich mit allen Familienmitgliedern zu unterhalten. Diesem Gespräch entnahm ich folgende Daten und Einzelheiten.

Im vergangenen Jahr, 197l also, spielte die McLain Family Band an verschiedenen Colleges in Kentucky, in Renfro Valley und in. Cincinnati. Außerdem waren sie im wöchentlichen Programm eines Senders in Renfro Valley zu hören. Der Höhepunkt 1971 war im Februar ein Auftritt im Metropolitan Museum of Art in New York. Ferner sei zu erwähnen, daß Raymond jr. und seine Schwester Ruth im Sommer desselben Jahres in den Gruppen von Don Reno und Bill Monroe mitgespielt haben, woraus man eventuell auf ihr Können schließen kann,

In diesem Jahr war die Familie auf Tournee und spielte u.a. beim South Carolina Lowland Bluegrass Festival in Barnville, beim Carter Stanley Memorial Festival in McClure, Va., und bei der Bluegrass Bonanza Showcase in Indian Springs. Kurz vor ihrem Abflug nach Italien nahmen sie noch an Bill Monroe's 6th Annual Bluegrass Festival in Beanblossom in Indiana teil.

Die McLain Family spielt nicht nur reine Bluegrass Music. Die Gruppe ist der Meinung, daß sich mit ihrer Instrumentierung auch alle anderen Country und Folk Songs auf diese Weise spielen lassen, sofern es ihnen Spaß macht und es dem Publikum gefällt. Wie mir Mr. McLain sagte, hat die Bluegrass Music als echte zeitgenössische Folklore der USA die Aussagekraft ihres vielgestaltigen Ursprungs geerbt, die Aufrichtigkeit der angelsächsischen Balladen, den Schwung der Minstrel-Shows, die Geselligkeit der Singspiele und Square Dances, die Einsamkeit des Cowboylebens und den Pathos des Blues. Heute wäre es die Musik der Leute, und die Popularität des Bluegrass verrät das Verlangen des Publikums nach einfacheren Zeiten.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß für das Jahr 1973 eine Schallplatte, wahrscheinlich eine LP, geplant ist. Ich persönlich hoffe, daß es sich mit ihrer ersten Platte realisieren läßt, denn die McLain Family Band kann ohne weiteres neben gleichartigen Gruppen bestehen.

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Das Ambiente:
(Beiträge aus verschiedenen Quellen)
"Die Freunde der Bluegrass- und Countrymusik treffen sich alljährlich beim Countryfestival in Neusüdende. Das Festival lebt neben der erstklassigen Musik von Bands aus den USA, England und Deutschland von der familiären Atmosphäre, dem geselligen "Drumherum" und der größten Schallplattenbörse dieser Musikrichtung in Deutschland. Der Lindenhof verwandelt sich für das Wochenende in einen typisch amerikanischen Festivalort, an dem es Bluegrass, Country und Hillbilly zu hören gibt."

"Good news for us people in Europe. Billy has more dates here!
He will be playing in Germany for the first time at the almost legendary festival in Neusüdende on may, 29th 2004. As you probably know the festival in Neusüdende is famous for having real fine artists play there covering styles from Bluegrass, traditional Country, alternative country to Rockabilly!
Well as we know Billy will cover the real Country section playing there.
As far as I know Billy is supposed to play two sets on saturday, may 29th (festival is a two day event may, 29th and 30st). First set he will do an acoustic set by himself and on the second set he will be backed up by the fine band Savannah from the Netherlands who already played with him in january this year.
Beside Billy there will be a bluegrass band from the States on saturday.
"

"Ein Kartenvorverkauf hat noch nicht begonnen , fand auch bis dato nicht statt , da nicht notwendig . Es ist definitiv KEIN Problem Tickets vor Ort zu kaufen , auch nicht für auswärtige Besucher. Es kann vor Ort auch gezeltet werden."

Manfred Vogel berichtete an anderer Stelle über Neusüdende:
"In der deutschen Country Music Landschaft hat Neusüdende einen klingenden, ja einen legendären Namen. Nicht einmal ein Ortseingangsschild gibt es hier, lediglich kleine grün-gelbe Tafeln weisen darauf hin, daß man diesen Flecken betritt. Neusüdende, das sind eine Reihe weit verstreuter Häuser, Bauernhöfe und Gaststätten, gelegen zwischen Oldenburg, Rastede und Bad Zwischenahn in Niedersachsen. Neusüdende ist der Ort in Deutschland, wo Country Music Tradition immer noch lebt. Mitte der 60er Jahre organisierten einige Unentwegte ein Festival, auf dem traditionelle amerikanische Musik live präsentiert werden sollte. Das hieß damals Bluegrass, Mountain- und Straight Country Music - alles nach Möglichkeit akustisch dargeboten. Keiner der damaligen Initiatoren dürfte sich darüber klar gewesen sein, damit eine Tradition gestartet zu haben. Im Verlaufe von nunmehr 34 Jahren findet am Pfingstwochenende in eben diesem Neusüdende das Festival statt. Immer noch im gleichen Gasthof („Lindenhof"), immer noch nach dem gleichen Schema, immer wieder eine Reise wert und immer gelingt es, namhafte Künstler aus Nordamerika und Europa vor den Toren Oldenburg´s zu präsentieren. Selbst die Ikone der Bluegrass Music, Bill Monroe, stand schon auf der kleinen Bühne.
Wenn Klaus Grotelüschen, der seit reichlich einem Jahrzehnt mit seinen Freunden dafür sorgt, daß die Tradition Neusüdende weiter lebt, ruft, pilgern hunderte von Fans von weit her in den hohen Norden. Dann kann man sich tatsächlich in einen Festivalort irgendwo im amerikanischen Hinterland versetzt fühlen. Man ist eine große Familie, kennt sich seit Jahren, verbindet den Trip nach Neusüdende mit einem Kurzurlaub und weiß eines mit absoluter Sicherheit: es wird erstklassige Musik geboten. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es eine so große Schallplattenbörse - jeder, der etwas zum Thema Country Music kaufen, verkaufen oder tauschen will, hat dazu Gelegenheit. Es lohnt sich überhaupt, das bunte Treiben um den Lindenhof herum nicht nur zu beobachten sondern sich daran zu beteiligen. Nicht nur drinnen auf der Bühne „spielt die Musik", wenn das Wetter mitspielt, findet zwischen Zelten, Wohnmobilen und Lagerfeuern so manche spontane Session statt - manchmal bis in die frühen Morgenstunden.
Wer erleben will, was ursprüngliche Country Music ist, woher sie kommt und daß es sie auch in einer Zeit noch gibt, in der alles vom Kommerz erdrückt zu werden scheint, der muß nach Neusüdende fahren."

Die Pfingstfestivals von Neusüdende: Ein geschichtlicher Rückblick