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Meine Bemerkungen zu
Northeim Goes Country

Bemerkungen, es sind nur einige wenige Bemerkungen eines Beobachters aus der Ferne, der nicht in Northeim war, der aber jetzt nach dem "Ereignis" zwei Kommentare, Forenbeiträge mit teils merkwürdigen Ansichten zum Thema Northeim und nachträglich die Seite "Northeim Goes Country" mit dem entsprechenden Programmheft studieren konnte. Die Vorbereitungen und Promotionarbeit zu der Veranstaltung waren dem Vernehmen nach vielfältig und löblich: Presse, Rundfunk und Fernsehen wurden eingespannt - oder wie es im Konzept der Veranstalter heißt: "Das Festival wird durch Fachleute aus gesellschaftlich relevanten Bereichen vorbereitet: Vertreter von Online-Magazinen, Printmedien, Plattenfirmen, Funk und Fernsehen."

Ich frage mich nur: Warum wurde das Festival - nach den Berichten zu urteilen - nicht das, was es werden sollte? Da wird von 700 Zuschauern, von 300 Besuchern oder am Sonntagabend gar nur von 50 Zuschauern berichtet. In einer 8000 Zuschauer fassenden Arena, die ich - allein einem Bild nach zu urteilen - liebend gerne mit dem Hollywood Bowl in Los Angeles/Hollywood vergleiche. Löblichst also die Vorbereitungen und beschämend der Zuspruch.

Wo sind sie also geblieben, die fehlenden Zuschauer. Man macht es sich allerdings zu leicht und einfach, die Ferngebliebenen zu attackieren. Die werden für ihr Fernbleiben Gründe haben. Vielleicht ist es angebracht, sich trotz aller Vorbereitungen Gedanken darüber zu machen, ob a) diese Vorbereitungen die besten und sinnvollsten waren, ob b) der Veranstaltungsdauer von 3 Tagen eine Bedeutung zukommt und ob c) das Künstlerangebot auf das Verhalten der potentiellen möglichen Besucher der Veranstaltung eine Rolle spielte.

Letztlich hatten aber alle drei aufgeführten Punkte einen entscheidenden Anteil an der Abstinenz der Besucher. Northeim liegt als Veranstaltungsort sehr günstig: Hannover, Göttingen, Kassel, das ist ja nun auch kein Klacks. Natürlich ist es auch wichtig, in anderen Bereichen zu fischen - etwa in Hof oder im Ostallgäu und wo auch immer bei Antenne Brandenburg. Doch nur dort? Zu fragen ist auch, ob alle Möglichkeiten der vorhandenen Online-Magazine genutzt wurden. Ein Handicap der Veranstaltung war sicherlich die Dauer des Events: Drei Tage, damit hat sich Wembley einstens hervorgetan - und das natürlich mit einem Angebot, das die Besucher aus allen Ecken herangelockt hatte. Womit ich beim Problem von "Northeim Goes Country" bin: Bei drei Tagen Event muß ich den Besuchern von Anfang an Klasse bieten. Beispielhaft übertrieben gesagt: Am 1. Tag Keith Urban, am 2. Tag Kitty Wells und am 3. Tag Brad Paisley. Wobei andere ganz andere Ideen haben werden. Nämlich: Am 1. Tag Don Williams, am 2. Tag Emmylou Harris und am 3. Tag Alan Jackson. Wetten, dass? Wetten, dass es dann Engpässe bei den Übernachtungsmöglichkeiten in und um Northeim gegeben hätte?

Bei zwei Jahren Planung ein recht bescheidenes Ergebnis.

Hauke Strübing, 06. September 2005