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Also, wir haben uns bestimmt nicht gelangweilt
bei und mit Pat Green
im Four Corners in Untermeitingen am 1. Mai 2004
Dörthe Messing berichtet

Obwohl Gerhard es wiedermal, wie so oft schon, geschafft hat, mich in meinem Zeitplan total auszubremsen, haben wir es trotzdem pünktlich bis um 19.00 Uhr zum Kartenverkauf in Untermeitingen am "Four Corners" geschafft. Da ich ja sofort nach Bekanntwerden des Konzertes reagiert und reserviert habe, hatten wir auch geniale Plätze, direkt vor der Bühne. Bühne? Naja, ne Bühne war das schon, aber ich schätze, die maß maximal 2 auf 6 m. Allein mag das ja genug sein, aber Pat's Band zählt 6 Musiker (Justin Pollard – Drums; Brett Danaher – Guitars; Brendon Anthony – Violin; Jondan McBride – Guitars; David Neuhauser – Giutars, Piano; Michael Tarabay (ex von Natalie Maines –Dixie Chicks) – Bassguitar), und wer Pat Green und die Band schon mal gesehen hat, weiss, dass es schwer gewesen sein muss, sich nicht in die Quere zu kommen.  

Das Four Corners ist ne Bar, ein Saloon, naja nicht gerade riesig gross, aber urgemütlich. 150, vielleicht 200 Plätze? Das versprach aber ein gemütliches familiäres Konzerterlebnis. Gemütlich und familiär, das war es auch, bis auf ein paar kleine Ausnahmen. Es schien sich jeder zu kennen, auch wir haben einige mehr oder weniger Bekannte getroffen, die Wirte waren freundlich und immer am kreiseln, dass es auch an nichts fehlte. Das machte es auch leichter, dass Pat sich ne Stunde Verspätung gönnte. Immerhin lief die ganze Zeit über Countrymusic. 

Und dann, gegen 21.30 Uhr kamen er, Pat, und seine Band auf die Bühne. Etwas verhaut, das Hemd verquer aus der Hose hängend, Jeans und ne Weste an (ihr müsst dabei aber wissen, es war warm ohne Ende). Ja er hatte sogar, ganz gegen sein Wesen, Schuhe an. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Einfach sympathisch. Dieser Mann legte ca 2 Stunden eine Show hin, die uns umgehauen hat. Country? Rock? Ja, mehr Rock als Country, aber trotzdem noch Country. Man kann sagen, das Four Corners hat gerockt. Er hat von Anfang an Witz und Charme versprüht, sich selber als Kenny Chesney vorgestellt und seine Band, als Musiker aus Untermeitingen und einen sogar aus Prag. Von den Entgleisungen seiner Gesichtszüge ganz zu schweigen. Zwischendurch ein Bierchen, ein Schnäpschen, es schien ihm sichtlich geschmeckt zu haben. Die sprachlichen Einlagen -  Pat spielte nicht einfach nur Song auf Song der Reihe nach ab, sondern ging wirklich auch auf uns, auf sein Publikum ein, und erzählte zu seinen Songs kleinere Geschichten, die ihn zu den Songs inspiriert hatten -  das hat er grösstenteils in englisch, aber auch in deutsch gemacht und man merkte ihm seinen Stolz darüber an.

Pat Green am 1. Mai 2004 in Untermeitingen. Bild: Dörthe Messing 

Er brachte seine grossen chartplatzierten Hits, wie „Guy like me“ und „Wave on Wave“, unser beider Lieblingslied „Whiskey“, jede Menge Songs von seinen letzten beiden Alben „Three days“ und „Wave on wave“, welches erst die Woche darauf im Handel erscheinen sollte, aber auch seinen ersten Hit „Dancehall Dreamer“. Die grösste Freude schien es ihm aber zu bereiten, uns seine  Liebe zu seiner Heimat mit seinen Texas Songs nahe zu bringen. Den meisten Konzertbesuchern merkte man an, dass es sich um Pat Green Fans handelte. Der Grossteil kannte die Texte und sang auch lauthals mit.   

Pat, selber die Gitarre in der Hand, und seine Musiker haben ihre Instrumente derart intensiv gespielt, dass man meinte, sie brauchen zum nächsten Konzert Neue. Schweissgebadet endete er nach 1 ½ Stunden, sein Micro war ausgefallen. Aber nachdem das gerichtet war, und alle lauthals, wie es auf solchen Konzerten nun mal so abgeht, um eine Zugabe gebeten haben, kam er nochmals für ne halbe Stunde auf die Bühne und brachte u.a. seinen  bekannnten „Southbound 35“.  

Der Veranstalter, Radio Ostallgäu, bat danach um eine kleine Verschnaufpause für Pat, um sich frisch zu machen und sagte zu, dass er dann draussen für Autogramme und Fotos bereit wäre. Uns es war auch so. Die Verschnaufpause für ihn nutzten wir, um uns von den Musikern Autogramme und Fotos zu holen, ein bischen mit ihnen zu talken und unseren Verzehr zu zahlen. Und wirklich, draussen vor der Tür sass Pat. Die Fans standen geduldig in einer Reihe und Pat gab Autogramm um Autogramm, lies sich mit jedem, der es wollte, fotografieren und hielt mit jedem auch gern ein Schwätzchen. Wir waren dann auch an der Reihe fürs Autogramm, Foto und über unsere Namen kamen auch wir ins Gespräch und auf die Antwort auf seine Frage wo wir herkämen, erzählte er, dass er das Allgäu und die Berge kennen gelernt hat, weil er sich den Tag über in Oberstdorf aufgehalten hat. 

Vollkommen gut gelaunt, mit unserem „die Allgäuer haben’s gut“ – Erlebnis, den Fotos und Autogrammen, ach ja und mit einer neuen - alten, Pat Green CD „Live at the Billy Bobs, Texas“, fuhren wir dann nach Hause, leider im Regen und Nebel. Für mich steht fest, es hat sich 100% gelohnt hat, und ich kann Pat Green nur weiterempfehlen. Ihr habt echt etwas verpasst.  

Am Sonntag darauf hat Antenne Bayern Pat Green zum Interview gehabt und seine neue CD „Wave on wave“ vorgestellt. Da ich schon vor dem Konzert die Moderatorin der Sendung „on the road again“, aufgrund ihrer Vorankündigung zu Pat Green, angemailt hatte, bekam ich auch prompt von Antenne eine von Pat Green extra für mich signierte „Wave on wave“. Sie hatte ihm doch tatsächlich meine Mail gezeigt und übersetzt.

(Bilder werden in wenigen Tagen nachgereicht.)