Uhr

Silverwood triumphieren in Stetten und Hamburg
Von Friedrich Hog 

Am Montag, den 22. November 2004 wurden im Musical-Theater Neue Flora in Hamburg die 22. jährlichen Rock- und Pop-Preise des deutschen Rock- und Pop-Musikverbands e.V. vergeben. In der Kategorie „Country“ waren die Gewinner SILVERWOOD. Unmittelbar vor diesem Triumph, nämlich am Samstag, den 20. November, konnte man die Band im Oklahoma City Saloon in Stetten bei Mindelheim (neben dem Bahnhof) live erleben. Stetten hat eine eigene Ausfahrt an der A-96 und bietet mit dem Oklahoma eine stilechte Country Kneipe, in der man Tanzen, Essen und Trinken und von Zeit zu Zeit guter Live-Musik beiwohnen kann.  

Miruna, sie ist gelernte Schauspielerin, stammt aus Rumänien und steht als Sängerin ganz vorne bei Silverwood. Schon vor 8 Jahren hat sie Shania Twain interpretiert, und das kann sie heute noch bestens. „Who’s Bed Have Your Boots Been Under“ war der erste Top 40 Hit für die Kanadierin, Silverwood heizten gut damit ein. Die neue CD von Silverwood heißt „My Side Of Town“, ein gelungenes Werk, dessen Lieder alle selbst geschrieben sind, insbesondere von Geiger und Sänger Heiko Ahrend. Positiv zu erwähnen ist auch der klare und differenzierte Sound von Silverwood, der jedes Instrument hörbar machte und so zum Hörvergnügen beitrug.  

Die amtierende CMA-Sängerin des Jahres ist Martina McBride, aus ihrem Repertoire hat Miruna „I Love You“ entnommen. „Your Love Gets Me Going“ kommt wieder von Heiko Ahrend, der auch auf der akustischen Gitarre Akzente setzte, besonders bei seiner Eigenkomposition „You Won’t Turn To Me“, das Gitarrist Tix Kovacs gekonnt als Sänger in Szene setzte, Miruna bediente die Percussions (Congas). Die Band ist bestens eingespielt, egal, ob die Betonung auf der Musik oder dem Text oder bei der Optik liegt. Selbst dreistimmiger Satzgesang wird geboten, Miruna, Heiko, Tix, z.B. bei Eric Clapton’s „Lay Down Sally“, wo auch die coole Gitarrenzusammenarbeit überzeugte.  

Schön war auch „Pocket Kisses“, das viel Rundfunkeinsatz erfährt. Die Einflüsse reichen von moderner Country Music bis zu älterer britischer Musik. Ihr „Jealous Heart“ hatte Platz 1 bei der Antenne Bayern Sound Garage erreicht, 1.000 Bands hatten bei diesem Wettbewerb teilgenommen. Es gab sodann „Lover’s Little Secrets“ von Heiko Ahrend, ein schöner entspannter Titel aus der aktuellen CD, dem „Let Me Let Go“ von Faith Hill folgte. Heiko zeigte bei einigen Instrumentals sein Können auf der Fiddle; als alter Bluegrasser, der jetzt der Liebe wegen in Thüringen wohnt, darf man dies. Stampfende Sounds gab’s dann bei Ricochet’s „Daddy’s Money“. Albert Brumley’s „I’ll Fly Away“ kam akapella im dreistimmigen Satzgesang, zum Teil mit Drums, genial schön. Heiko spielte Banjo bei „I’m Ready“, die Stimmung war super gut und der „Foggy Mountain Breakdown“ brachte den Saal vollends zum Stehen. Da kam Shania zurück „I Feel Like A Woman“. „Knockin‘ On Heavan’s Door“, „Sweet Home Alabama“, eine rockige Swamp-Version von „Proud Mary“, die Klassiker waren der Höhepunkt des Abends. Silverwood haben sich sehr positiv aus der Masse der deutschen Cover-Bands herausgehoben, einerseits durch starke eigene Songs, andererseits durch höchste musikalische Kompetenz und ausgeklügelte Arrangements. Eine unvergessliche Vorstellung, wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.