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Am 24. November 2003 starb Teddy Wilburn in Nashville
Teddy & Doyle - The Wilburn Brothers
Von Hauke Strübing

Ist 2003 das Jahr der traurigen Anlässe? Oder müssen wir uns langsam damit abfinden, dass wir auf alle Fälle vorbereitet sind? Die Country Music - das muß die heutige Generation zugestehen - hatte ihre erste große Blüte in den 50er und 60er Jahren. Damals schwappte eine volle Ladung "Country Music" zu uns rüber - on the wings of AFN. Zu den Protagonisten dieser Zeit gehörten in erster Linie Johnny Cash, Buck Owens, George Jones, Ray Price und viele andere, deren Namen im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten sind. Dazu gehören auch die Wilburn Brothers, Teddy & Doyle Wilburn. Ohne all derer Musik, ohne deren Wirken würde es Country Music bei uns nicht in dem Ausmaß geben, wie sie sich in den Köpfen und Herzen vieler Menschen bei uns festgesetzt hat.

Nachdem ich im Jahr 1973 die redaktionelle Arbeit bei COUNTRY CORNER  übernommen hatte, schrieb ich für die Februar 1974-Ausgabe eine Titelstory über die Wilburn Brothers, die ich hier im Wortlaut wiederveröffentliche.

 

Ihre Geschichte klingt gar nicht wie eine Bilderbuchgeschichte, die Geschichte der WILBURN BROTHERS. Kein Kommen, Sehen und Siegen - wie es heute üblich sein mag. Mehr nur ein Kommen und Sehen, kein Siegen. Lange Jahre nicht. Kein Uberschwappen der Begeisterung. Dafür Interesse fur das Gespann, dessen Geschichte im Grunde immer schon die Geschichte der WILBURN CHILDREN war.

Weit über 30 Jahre wird sie nun schon geschrieben. Viel länger als die manch anderer Sänger! Vielleicht ist dies die überraschendste Feststellung, die man bei den Recherchen machte. Nur wenige sind von Anfang an so eng und fest mit der Musik verwurzelt gewesen. Musik ist auch heute noch ihr totaler Lebensinhalt.

Mit wenigen Ausnahmen verlief das Leben der Wilburn Brothers - vom Standpunkt des Betrachters her - ruhig, nicht spektakulär. Das mag auch der Grund dafür sein, daß man in den langen Jahren vor allem auch bei uns nichts über die Wilburn Brothers lesen konnte. Als gäbe sie es gar nicht! Ein Grund aber auch, die Aufmerksamkeit endlich wieder auf eine Gruppe zu lenken, die heute wie friiher das macht, was in den Kreisen der Country Music Anhänger geschätzt wird: namlich COUNTRY MUSIC. Country Music, die die mannigfaltigen Wandlungen in den letzten 15 Jahren eigentlich schadlos überstanden hat. Natürlich nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form. Aber immer noch mit Spuren, die das Ursprüngliche leicht ahnen und erkennen lassen.

Nur mit Ausnahme der Zeit um 1960 herum spielten sie die Rolle der Country Künstler, die mit ihrer Musik immer andeuten wollten, daß es ihnen letzten Endes um die wahrhafte Richtung in der Country Music ging. Und nicht einmal in dieser Zeit, als sie mit 'Trouble's Back In Town', "The Sound Of Your Footsteps' , 'Roll On Muddy River" einige bedeutende (Verkaufs)-Erfolge erzielten, könnte man ihnen ein Abweichen von ihrer Linie zum Vorwurf machen. Erst als auch sie sich der modernen Errungenschaften einer fortschrittlichen Instrumentierung nicht mehr widersetzen konnten, verspielten sie manchen Kredit ihrer ansonsten loyalen Anhängerschaft.

Als die Country Music zu Zeiten des Rock'n'Roll in der zweiten Hälfte der 50er Jahre nur noch ein Schattendasein führte, gab es u. a. die Wilburn Brothers mit Aufnahmens die wohl einen authentischeren Country Sound nicht mehr hätten vermitteln können. Beispiele sind "Which One Is To Blame", 'Somebody's Back In Town', "Woman's Intuition", "The Big Heartbreak", 'The Best Of All My Heartaches" und 'Someone Else's Love'. Doch die Zeichen der Zeit standen in jenen Tagen nicht für die Country Music, wie sie von den Wilburn Brothers gespielt und gesungen wurde. Die mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten trugen schließlich dazu bei, daß nur wenige Insider bei uns die 'eigentlichen ' Wilburns kennen. Alles andere ist bereits Legende.

Wie die Wilburn Brothers dann auch einzustufen sind, mögen ihre Auszeichnungen unterstreichen:
1954 - Best New Small Unit - Down Beat Magazine
1955 - Most Promising Country Vocal Group - Cashbox Award
            Best New Singing Group - Country & Western Jamboree
1956 - Best Singing Group - Annual D.J. Poll
1960 - Country & Western Small Vocal Group - Billboard Award
            Best Country Vocal Group - Cashbox Award
1961 - Favorite Small Vocal Group - Billboard Award
1962 - Favorite Small Vocal Group - Billboard Award
           Hit Award fiir "Trouble's Back In Town' - Music Reporter

Und weitere Auszeichnungen in den Jahren 1963, 1965, 1966, 1967 und 1968. Nach den Statler Brothers rangieren die Wilburn Brothers auch im abgelaufenen Jahr 1973 wieder weit oben: In der Kategorie 'Vocal Group' der US-Zeitschrift MUSIC CITY NEWS nehmen sie einen bedeutenden 2. Platz ein (siehe: Liebe Leser in dieser Ausgabe).


Aus Kosten- und drucktechnischen Gründen erschien in jeder Ausgabe von COUNTRY CORNER nur eine Bilderseite. Diese Seite ist eine Reproduktion aus dem hier wieder gegebenen Artikel über die Wilburn Brothers: Die Wilburn Children (oben links), Marty Robbins mit Teddy und Doyle Wilburn (unten links) und die Wilburn Brothers bei anderen Gelegenheiten.

Die Geschichte der Wilburn Brothers ist die Geschichte der Singing Wilburn Children. Die Geschichte von vier Brüdern, einer Schwester und ihrem Vater Benjamin Estes Wilburn. Und natürlich der Musik, die sie von Kindes-beinen an begleitete. Es begann in den 30er Jahren, in einer Zeit also, als alles Leben stagnierte. Am Weihnachtsabend des Jahres 1938 hatten die Wilburns - Vater Benjamin Estes, der älteste Sohn Lester, Leslie, Doyle (geb. am 7. Juli 1930), Teddy (geb. am 30. November 193l) und Tochter Jerry (Geraldine) - ihren ersten "großen" Auftritt: an einer zugigen Straßenecke in Thayer, Missouri. Die "Show" dauerte ganze 15 Minuten. Die finanzielle Ausbeute belief sich auf ganze 6.40 Dollar - ein Segen in jenen Tagen, und die Garantie für ein sorgloses Weihnachtsfest. Dennoch: ihre ersten"Straßenshows" zeigten Wirkung!

Ein Geschäftsmann ihres Heimatortes Hardy in Arkansas ermöglichte ihnen einige Wochen später im Jahre 1939 eine Reise nach Jonesboro, Arkansas, zur dortigen Rundfunkanstalt KBTM, die sie mit einer größeren Zuhörerschaft bekannt machte. Ihr Radiodebut hieß "She'll Be Comin' Around The Mountain When She Comes". Die ersten Erfolge ermunterten. Die Rolle eines "Talentförderers" und "Promoters" übernahm fortan ihr Vater Benjamin Estes. Er war es auch, der die musikalische Entwicklung seiner Kinder überwachte.

Obwohl dann die Teilnahme an einem Talentsingen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel, muß man es in dieser Situation seiner Ausdauer und seinem Ehrgeiz zurechnen, daß sich die Wilburn Children bereits zwei Jahre nach ihrer ersten Vorstellung als Straßensänger auf der Bühne der Grand Ole Opry in Nashville wiederfanden! Und das geschah so: In Montgomery, Alabama, fand das erwähnte Talentsingen statt. Während der Anreise gerieten die Erwartungsfrohen in einen Regensturm. Als sie naeh Hindernissen schließlich doch noch ihr Ziel erreichten, war bereits alles gelaufen. Die Sieger standen fest - und die Wilburns vor der Tür. Doch Vater Wilburn wußte Rat: 'Never you mind, just get your instruments out and follow me'. Mit diesen Worten führte er die Kinder zum Bühneneingang. Sie begannen just in dem Moment zu singen (Farther Along), als das Jurymitglied ROY ACUFF die Bühne verließ. Wie es nun weiter heißt, war Roy Acuff so überwältigt, daß er den Rest besorgte, und die Wilburn Children 1940 in der Grand Ole Opry auftreten konnten.

So hatte eine Karriere ihren großen Anfang genommen, wenn nicht die neuen Jugendschutzbestimmungen all dem ein jähes Ende gesetzt hätten. Danach mußte der Auftritt von Kindern unterbunden werden. Das war's dann. Wohl oder übel traten die Hoffnungsvollen wieder ab, und weiter ging es im bisherigen Stil. 1940 bei der Radiostation KBTM, 1941 bei der Radiostation KWOC in Poplar Bluff, Arkansas. Im Jahre 1944 finden wir die Gruppe in Hot Springs, Arkansas (KTHS), wieder - hier allerdings ohne Leslie Wilburn. Und 1945 treten die Wilburn Children in Blytheville, Arkansas (KLCN) auf. 1947 beendet die Familie nach vertraglichen Verpflichtungen in Kenneth, Montana (KBOA), ihr rastloses Leben. Denn ab 1948 lebt das Unternehmen 'Wilburn' in Shreveport, Louisiana, um der populären "Louisiana Hayride" nahe zu sein. Drei Jahre traten die Wilburns hier auf, allerdings endet hier auch die Ära der Wilburn Children: Bereits 1947 heiratete Jerry. Teddy und Doyle wurden in die US-Army eingezogen und gingen nach Korea. Lester und Leslie schließlich zogen sich als reproduzierende Künstler aus dem Musikleben zurück.

Nun wäre es interessant zu wissen, wie die Musik der Wilburn Children geklungen haben mag. Indes, es gibt keine historischen Aufnahmen dieser Gruppe, die das belegen könnten. Eine Ahnung mag da vielleicht eine Reihe von Aufnahmen vermitteln, die gelegentlich auf einer King Lp (King 746 - The Wonderful Wilburn Brothers) noch zu hören sind: Sie wurde jedoch in den Monaten vor ihrem Vertragsabschluß mit Decca produziert, so daß es nur bei der Ahnung bleibt. Hinzu kommt, daß Hank Williams Anfang der 50er Jahre das Musikgeschehen stilmäßig weitgehend beeinflußte. Diesem Einfluß entzogen sich Teddy und Doyle ebenfalls nicht - sowohl in der Gesangsdarbietung als auch in der Instrumentierung ihrer Lieder. Exemplarisch ist dieses Album daher nicht. Es zeigt aber auch, daß der Wilburn Brothers-Sound, wie wir ihn heute kennen, zu dieser Zeit noch nicht geboren war. Ihn gab es erst ab 1954 mit ihrer ersten Decca-Aufnahme 'A Little Time Out For Love'.

Nach Ablauf einer zweijährigen Dienstzeit in Korea kehrten Teddy und Doyle allein in das Showbusiness zuriick - jetzt als die 'Wilburn Brothers'. Webb Pierce gab ihnen die Chance des Comebacks, und bei Faron Young ver-dienten sie sich ihre ersten Meriten. 1953 traf man die beiden dort wieder, wo ihnen Gesetze anfangs den Weg versperrten: bei der Grand Ole Opry. Nach Fürsprache von Webb Pierce schließt die Schallplattenfirma Decca mit den Wilburn Brothers 1954 einen Vertrag, der Ende der 60er Jahre auf Lebenszeit "'verlängert" wird.

Und jetzt rollt die Wilburn Brothers-Welle. Es folgen Auftritte bei der Arthur Godfrey-Show, bei der American Bandstand-Show, bei der Jubilee USA. Fernsehauftritte - damals auch schon Garanten für nationenweite Popularität - bei CBS und ABC schließen sich an. Und dann natürlich eine stete Reihe von Schallplattenveröffentlichungen, die allesamt im Wilburn Brothers-Touch arrangiert und instrumentiert sind. Allesamt reine Duett-Aufnahmen, bei denen insbesondere der perfekte Harmonie-Gesang ins Ohr geht. Eine ganze Reihe dieser Aufnahmen ist heute noch oder wieder auf drei Langspielplatten erhältlich (Wir berichteten darüber in Ausgabe 37). Nennenswert vor allem auch jene vier Titel, die die Wilburn Brothers mit Ernest Tubb einsangen.

Und dann gibt es noch eine andere, weit weniger bekannte Seite der Wilburn Brothers: die Wilburn Brothers als Background-Gruppe. Man kannte zwar schon recht früh einen 'Vocal Background', Gruppen wie die Anita Kerr Singers oder die Jordanaires erlebten ihren ersten Höhepunkt allerdings erst, als sich der Nashville Sound auf breiter Front durchzusetzen vermochte. Zwei Beispiele fur die Wilburn Brothers als Background-Gruppe: "Your Old Love Letters" - Porter Wagoners bedeutendste Aufnahme des Jahres 1961. Und 'Sparkling Brown Eyes' - eine Aufnahme von Webb Pierce aus dem Jahre 1954.

Im Jahre 1957 gründeten die beiden Wilburns ihren eigenen Verlag: Die Gründe zu diesem Schritt waren einleuchtend: "Teddy und ich machten in dieser Zeit viele Tourneen, verdienten jedoch nicht mehr als $ 25.- pro Tag. Wir konnten keinen Promoter finden, der unsere Platten vertrieb. Wir mußten diesen Vertrieb zum großen Teil selbst besorgen und wendeten viel Geld dafür auf. Hier konnte nur ein eigener Verlag Abhilfe schaffen: So entstand SURE-FIRE", sagte Doyle Wilburn in einem Interview. Ähnliche Gründe führten dann auch zur Gründung der Agentur WIL-HELM AGENCY im Jahre 1960 (WIL für Wilburn, HELM für den anderen Gründer Don Helms). Mit diesen beiden Organisationen im Rücken ging es dann aufwärts. Und mit einer Reihe bedeutender Aufnahmen Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre (siehe auch Single Disco im Anschluß an diesen Bericht) etablierten sich die Wilburn Brothers endgültig - künstleriseh wie geschäftlich. Viele Country Hits hatten ihren Ursprung in den Werkstätten von Sure-Fire (1962 etwa Fool No. 1/Brenda Lee, Big Shoes/Ray Price, Success/Loretta Lynn, Five Minutes Of The Latest Blues/ Warren Smith). „Wil-Helm vermittelte zum gleichen Zeitpunkt Bobby Helms, Sonny James, Tompall & The Glaser Brothers, Stringbean, Slim Whitman, Mac Wiseman, Dick Flood und natürlich ihre große Entdeckung Loretta Lynn, die dank der Fürsprache der Wilburn Brothers im September 1961 einen Decca-Vertrag erhielt.

Auch heute noch sind die beiden Unternehmen aktiv. Wenn auch vielleicht nicht mehr in allervorderster Front, so geben sie doch einer Reihe von Nachwuchstalenten ihre große Chance. Auf zwei hauseigenen Labels -Americountry und Parthenon - machen die jungen Nachwuchskünstler ihre ersten Stehversuche. Und immer noch bestimmen die Wilburns die Firmenpolitik: Während Teddy die Kontakte zu den vertraglich gebundenen Songwriter hält, ist Lester fiir sämtliche Geldangelegenheiten verantwortlich, Leslie priift, sortiert und begutachtet das angebotene Songmaterial.

Kein Medium hat das Showgeschäft in den Staaten (und nicht nur dort) so revolutioniert wie das Fernsehen: Anfangs beschränkt auf die Pop-Music, ist die Country Music heute voll integriert. Wegbereiter der Country-TV-Shows waren wiederum einmal die Wilburn Brothers. Ihre Show ist nun mittlerweile über zehn Jahre alt und wird Woche für Woche in mehr als 110 Städten ausgestrahlt. Der andauernde Erfolg mag mit ein Grund dafür gewesen sein, daß sich die Wilburn Brothers mehr und mehr aus dem Road-Show-Geschäft zurückzogen und ihre vielen Anhänger heute nur noch sporadisch mit Bühnenauftritten erfreuen. Bereits 1967 lösten die Wilburns ihre Band auf. Teddy Wilburn zieht im Sommer 1968 nach Hollywood, urn sich dort der schauspielerischen Tätigkeit zu widmen. Die eigentlichen 'Wilburn Brothers' gibt es nur noch, wenn es darum geht, Fernsehaufzeichnungen und Plattenaufnahmen zu machen oder wieder einmal auf eine ihrer doch seltenen Tour-neen zu gehen.

Eine recht eigenartige Entwicklung. Vor allem auch hinsichtlich der Veröffentlichung von Schallplattenaufnahmen, die eher selten werden. Nach den Höhepunkten "Somebody's Back In Town" (1959), 'Trouble's Back In Town' (1962), "Roll Muddy River' (l963) folgt eine Periode, in der der nivellierende Einfluß des "Nashville Sounds" die Musik der Wilburns einengt. Ihre jüngste Veröffentlichung, das Doppelalbum "A Portrait" vom Frühjahr 1973 gibt hierfür einige interessante Hinweise. Es zeigt aber auch, wie sich die Wilburn Brothers ihre Country-Zukunft vorstellen. Ihre Richtung heißt Country-Folk. Vermischt mit den Zutaten ihrer früheren traditionellen Country Music. Nur allzu wenig halten sie von den modernen Instrumentierungen. Verpönt sind dann auch die Einsätze von Geigen und Bläsern.

Die Country-Geschichte hat gelehrt, daß es viele Wege zum Erfolg gibt. Das Tangieren der Country- und Pop-Ebenen mag im Augenblick wohl der sicherste sein. Andere beleben die traditionelle Linie mit immer neuen Ele-menten. Vielfach können sie sich dazu auf eine große Vergangenheit berufen: auch ihnen ist der Erfolg sicher. Macht man sich allerdings rar und wird dennoch - in Beliebtheitsgraden gemessen - immer wieder in einer Spitzengruppe geführt, dann muß es schon etwas Besonderes auf sich haben: Die Wilburn Brothers zählen zu dieser Gruppe!
 

Doyle Wilburn (7. Juli 1930 - 16. Oktober 1982)
Teddy Wilburn (30. November 1931 - 24. November 2003)

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Und lassen Sie mich zum Schluß ein Bekenntnis ablegen. Ich war und bin es heute noch: Ein Bewunderer der Musik der Wilburn Brothers. Am 16. September 1973 hatte ich das unwiederbringliche Erlebnis, Teddy und Doyle Wilburn vor meiner Haustür quasi im damaligen NCO-Club des Camp Dolan in Schwäbisch Hall-Hessental zu treffen. Dieses Ereignis habe ich im Beitrag "Country Stars in Schwäbisch Hall" auf dieser Homepage festgehalten.

Dem damaligen Label-Manager Robert Hertwig bei TELDEC in Hamburg danke ich, dass er mir seine Aufmerksamkeit für meine Begeisterung für die Musik der Wilburn Brothers schenkte. Damals vermochte ich Robert Hertwig davon zu überzeugen, einige der ganz seltenen Aufnahmen der Wilburns auf verschiedenen Doppel-LPs zu veröffentlichen:

"Hey, Mr. Bluebird" mit Ernest Tubb und den Wilburn Brothers und "Sparkling Brown Eyes" mit Webb Pierce und den Wilburn Brothers auf dem "Western Express"- Doppelalbum (MCA Coral COPS 7361). "Hey, Mr. Bluebird" tauchte dann gleich noch einmal auf dem Doppelalbum "The Golden Era Of Country And Western Hits 1950 - 1966" (MCA Coral COPS 7366) auf. Auf meine verdutzte Frage "Warum gleich zweimal in so kurzer Folge?" erhielt ich die Antwort: Weil das Lied so hervorragend ist. Ebenfalls auf der "Era" das Lied der Wilburn Brothers "A Woman´s Intuition". Im Herbst 1975 erschien schließlich das Doppelalbum "A Super Country & Western Festival" (MCA Coral COPS 7848) mit der Aufnahme "A Little Time Out For Love", der B-Seite der 1. Decca-Single der Wilburns (9-29190 If You Love Me / A Little Time Out For Love [21. Juni 1954]). Diese Aufnahme - wie auch die anderen Lieder - erschien erstmals weltweit auf einer Langspielplatte, nachdem die ursprünglichen Singles längst Geschichte waren. Hätte es 15 Jahre früher AFN mit seinen legendären Country-Sendungen nicht gegeben....wer weiß, wer weiß.

Teddy & Doyle - The Wilburn Brothers: Die Singles
Teddy &Doyle - The Wilburn Brothers: Die LPs / CDs
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