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Vorwort
Diese Abhandlung erschien erstmals im Jahr 1977 und ist hier als Originaltext wiedergegeben. Die damals aktuellen Aussagen beziehen sich auf den Stand 1977. Grundsätzlich hat sich an den Aussagen bis heute jedoch nicht allzu viel geändert. Vieles kann auf die Situation der Country Music heutzutage übertragen werden. Die Bilder sind nachträglich in die Abhandlung eingefügt worden.
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Die Worte "country" und COUNTRY in der Verbindung COUNTRY MUSIC haben die gleiche Schreibweise. Das eine übersetzt man - so haben wir es gelernt - mit Land, Gegend, auch Vaterland, ländlich und heimatlich. Das andere leitet sich ebenfalls vom Wortstamm "country" = Land ab - könnte also "ländliche" Musik oder auch Musik "vom Lande" heißen. Indes: Mit der Übersetzung hapert's etwas. Denn COUNTRY MUSIC ist als Begriff in den deutschen Sprachgebrauch übernommen worden - wie auch die Begriffe Jazz, Blues und Dixie. Immerhin signalisiert das Wörtchen "COUNTRY" schon einmal, wie diese Musik einzuordnen ist - zumindest einzuordnen war, denn ihren eigentlichen Charakter, den Volksmusikcharakter, hat die Country Music in ihrer modernsten Prägung weitgehend abgelegt.
Was bis jetzt einleuchtend und einfach klingen mag, muss bei weitem aber nicht einfach sein und schon gar nicht im phonetischen Einklang stehen: Aus unerfindlichen Gründen nämlich artikuliert man COUNTRY (Music) in unserem Sprachraum noch lange nicht überall wie "country"; man hört "Kaantri", "Kauntri" und "Kontri" und kommt oft nicht auf das Naheliegende: Beide countries haben viel Gemeinsames - in des Wortes Bedeutung und in jedem Fall im Phonetischen. Nach mehr als 30 Jahren, nachdem die Amerikaner ihre Heimatklänge sozusagen als Seelentröster erstmals in unseren Breiten in den Äther schickten (AFN), bleibt dies eines der 1000 Geheimnisse um die Country Music. Und an phantastischen Vorstellungen über die Country Music mangelte es bei uns ohnehin nie.