Erster Aufschwung in den "goldenen"
20er Jahren
Es war die Technik, die die
frühe "Country Music" aus der Geborgenheit über die Grenzen des Südostens und
Südens der USA hinaustrug: die Schallplatte zum einen und das Radio zum anderen.
Nachdem bereits im Jahre 1900 erstmals das Wort HILLBILLY als
Gattungsbezeichnung in einer New Yorker Zeitung gedruckt erschien, zündeten erst
Anfang der 20er Jahre die frühen Schallplattenaufnahmen (mit eben dieser
HILLBILLY Music) den Funken der Country-Music-Industrie. 1922 macht Eck
Robertson seine ersten Aufnahmen für Victor Records - man betrachtet sie
überhaupt als erste Country-Music-Aufnahmen. Es folgen 1923 Aufnahmen von
Fiddlin' John Carson und Henry Whitter. Zu den ersten Radio-Shows zählen jene
von Fiddlin' John Carson und Clayton McMichen in Atlanta und die "Barn
Dance"-Show in Fort Worth. Operetten-Sänger Vernon Dalhart hat mit seinem Lied
"The Prisoner's Song" den ersten Millionseller in der Country-Music-Geschichte.
Das war 1924. Und schließlich taucht im Jahre 1925 der Name einer Radio-Station
in Nashville, Tennessee auf, die in der Folge zum Maßstab und Mittelpunkt allen
Country-Geschehens werden soll: bei WSM startet George D. Hay den WSM "Barn
Dance", der 1927 in GRAND OLE OPRY umgetauft wird.
Anfang August 1927 nehmen Jimmie Rodgers und The Carter Family ihre ersten
Lieder in Bristol auf. Keine anderen Interpreten dieser frühen Jahre haben die
folgende Entwicklung der Country Music wohl mehr beeinflußt als sie. Über Jimmie
Rodgers schrieb Paul Achermann in BILLBOARD:"Einige betrachten ihn als Amerikas
echten Barden andere bezeichnen ihn als Vater der Country Music, und viel mehr
Leute noch ordnen ihn als denjenigen ein, der den Phonographen als wichtigstes
Medium der heimischen Unterhaltung etablierte". Rodgers sang Lieder nahezu
jeglicher Kategorie: Eisenbahnersongs, Jazz, Blues, Country, Western, Folk und
sogar Pop. Und obwohl Jimmie Rodgers bereits 1933 erst 35jährig starb, ist sein
Einfluß auch heute noch ungebrochen.