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HILLBILLY
COUNTRY & WESTERN
NASHVILLE MUSIC
 

"Lange Zeit spielte man in Nashville Hillbillies und alte Folk Songs. In Californien sangen Gene Autry, The Sons Of The Pioneers oder ich sanftere Melodien, die mehr zur Pop Music tendierten. Unsere Schallplattenumsätze waren damals weit höher als die der Nashville-Leute. Dann nannte man in Nashville die Musik "Country & Western", denn bis in die frühen 50er Jahre wurde die Nashville Music in die Rubrik "Folk" eingestuft, und wir waren "Western". Man wollte den Begriff "Western" in Nashville einführen, um den schlechten Ruf ihrer "Hillbilly"-Music damit zu überdecken. Man nannte es "Country & Western", bis man in Nashville alles zentralisiert hatte. Schließlich ließ man den Begriff "Western" wieder fallen. Nashville hat einen einheitlichen Sound, und man ist bange, das zu ändern. Viele Künstler suchen aber nach neuen Sounds - wie Waylon Jennings und Willie Nelson. Sie gehen allmählich wieder aus Nashville weg - nach Texas.  Viele Radiostationen spielen den ganzen Tag den gleichen Sound, der Hörer hat gar keine andere Wahl. Die wenigen Stationen, die die ganze Skala der Country & Western Music spielen, haben heute enormen Zulauf der Hörer. An der Westküste ist man heute neuen Sounds gegenüber aufgeschlossener, man pflegt aber auch die altbewährten Produktionsgewohnheiten".

Diese Worte stammen nicht von irgendjemand - sondern von Jimmy Wakely. Es ist ein weiterer Beitrag zum Thema  "Zur Entwicklung der Country Music". Den Einblick gab Jimmy Wakely 1976 in einem COUNTRY CORNER-Interview auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Nashville-Sound und West Coast-Sound.
Jimmy Wakely ist neben Gene Autry, Tex Ritter, Johnny Bond, Merle Travis und Spade Cooley ein Vertreter der frühen Western-Generation im Country-Genre und wichtiger Vertreter des West Coast-Sounds der 40 und 50er Jahre. Was Nashville erst ab den 70er Jahren gelang, vollbrachten Wakely und Sanges-Kollegen schon einige Jahrzehnte früher: Ihre Aufnahmen landeten ebenfalls in den Pop-Hitparaden - "ja, Jimmy Wakely schlug 1949 im Billboard "Pop Vocalist Poll" an Beliebtheit sogar Frank Sinatra und Bing Crosby" (Walter Fuchs: Das Buch der Country Music, Verlag HEEL). Seine größten Hits heißen "One Has My Name" (Ende 1948 eine # 1), "I Love You So Much It Hurts" (Anfang 1949 eine # 1) und die Duett-Aufnahme "Slipping Around" mit Margaret Whiting (Ende 1949 in den Country- und Pop-Hitparaden eine # 1). Jimmy Wakely starb 68jährig am 23. September 1982.

Jimmy Wakely, Cover der CD "The Singin´ Cowboy"Jimmy Wakely - "The Singing Cowboy"
Varese Sarabande (veröffentlicht am 17. 9. 2002)
I'm An Old Cowhand - Tumbling Tumbleweeds - Song Of The Sierras  - Empty Saddles - Blue Shadows On The Trail  - When The Bloom Is On The Sage - Lonely Is The Hunter - The Yellow Rose Of Texas - It's A Lonely Trail - There's A Gold Mine In The Sky - The Last Round-Up - Call Of The Canyon - Saddle Pals - Cowboy's Prayer - The Trail To Mexico- Cool Water  - Along The Santa Fe Trail - Take Me Back To My Boot And Saddle - There's An Empty Cot In The Bunkhouse Tonight

Eine neue CD, Jimmy Wakely - From Cowboy to Country (Jasmine Music), erschien im Januar 2003).

Hauke Strübing, 25. Januar 2003